Was ist ein Micro-Dermal?
Beim Micro-Dermal handelt es sich um Titanschmuck, welcher die Form eines T-förmigen Ankers hat. Dieser wird zwischen Haut und Fettschicht eingebettet, nur ein winziges Stück des Gewindes kommt sichtbar auf der Hautoberfläche zum Liegen. Hierauf wird dann der gewünschte Schmuck aufgesetzt.
Welche Stellen eignen sich für diesen Körperschmuck?
Beliebte Stellen für das Micro-Dermal sind das Brustbein, der Bauchbereich sowie Ober- und Unterarme. Es kann aber auch — unter Berücksichtigung anatomischer Gegebenheiten — ohne Probleme im Gesicht angebracht werden. Hier erfreut es sich als „drittes Auge” oder auch als „Träne” wachsender Beliebtheit. Viele junge Mädchen lassen sich die kleinen Glitzersteine als Hingucker an der Leiste setzen, aber auch der Steiß- sowie Rückenbereich eignen sich hierfür sehr gut. Wichtig und unverzichtbar ist ein ausführliches Beratungsgespräch.
Zum ersten Mal sind auch ungewöhnliche Stellen wie Finger, Handrücken, Hals sowie die Schläfen oder gar der Kopf, die im Zeitalter des Piercings als absolutes „Don‘t” bekannt waren, mit eben solchen Steinen verzierbar. Micro-Dermal setzen neue Maßstäbe, denn auch in Verbindung mit Tattoos schmücken sie als kleine Highlights den Träger ungemein.
Was ist der Unterschied zwischen MD und Piercing?
Das Micro-Dermal kann punktuell an fast jeder Stelle des Körpers angebracht werden. Diese Implantate haben eine sehr kurze Abheilzeit, unter anderem bedingt durch den kleinen Stichkanal. Im Gegensatz zu einem Piercing, welches zwei „Ausgänge“ aufweist, ist bei diesem Mini-Implantat nur ein Ausgang vorhanden. Die mechanische Reizung, der jedes Piercing ausgesetzt ist, da es im Kanal hin und her wandert und Umwelteinflüsse wie Staub und Dreck somit in die frische Wunde transportiert, ist bei den Micro Dermals nicht gegeben. Ein richtig gesetztes Implantat wird von der „Disk“ (Schmuckaufsatz) gut geschützt. Somit können kaum Keime in die offene Wunde gelangen. Durch die leicht konisch abgeflachte Disk ist auch die Möglichkeit eines späteren ungewollten Hängenbleibens und Herausreißens des Ankers eher unwahrscheinlich.
Wie wird das Micro-Dermal angebracht?
Gleich vorweg zu nehmen ist, dass es sich hierbei um einen kleinen chirurgischen Eingriff handelt. Deshalb muß man auch mehr Zeit einplanen. Zunächst wird die Stelle, an dem das Micro-Dermal schlussendlich zu liegen kommen soll, desinfiziert und mit einem sterilen Stift markiert. Darauf folgend bildet der Piercer zwischen seinen Fingern eine Wulst aus der Haut, um kleine Äderchen abzudrücken sowie auch die kleinen Nervenausläufer zu blockieren. Mit der Spitze einer sterilen Einmalnadel (2,0mm – 2,6mm) wird der Kanal in die Fettschicht gesetzt. Danach wird das Unterhautgewebe entsprechend vorbereitet, und mit der Nadel werden kleine Taschen gebildet, in denen dann später der „Anker“ zum Liegen kommt. Die Nadel wird entfernt, und der Piercer schiebt nun die kleine, dünne „Platte“ in die zuvor vorbereiteten Gewebetasche. Der Kunde merkt hiervon nur den ersten Einstich und ein leichtes Ziehen auf der Haut; alles andere ist völlig schmerzlos.
Der „Ankerfuß“ des Micro-Dermals ist mit winzigen Löchern versehen, welche es den Kollagenfasern erlaubet hindurch zu wachsen. Dies hat den Vorteil, dass schon nach zwei Wochen der Ankerfuß fest in der Haut verankert ist und somit nicht mehr herausfallen kann.
Nach dem Einsatz sollte für ca. drei Tage das Implantat mit einem sterilen Strip fixiert werden, um ein versehentliches Hängen bleiben und Herausziehen des Ankers zu verhindern. Ganz ausgeheilt ist das Mini-Implantat nach etwa zwei Monaten. Erst nach sechs Monaten erachte ich es für sinnvoll, die Disk zu öffnen und gegen eine andere Disk auszutauschen.
